Richter: Jörg Behrens, Anja Heuer, Ulrike Drews von Ruckteschell
Bericht der Siegerin in A - Sara Cinquoncie & Aldagessems Estivo
Die Fahrkarte zur Welt der Workingtests haben mein Labrador Rüde Aldagessems Estivo und ich Ende März in Liebenburg gelöst. Um auch mal einen kleinen Blick in diese Welt zu werfen, sollte es erstmal ein Trainingsworkingtest sein, so kam es uns sehr entgegen nochmal zu dem netten Team der BZG Göttingen zu fahren. Den Weg kannten wir also schon. Am Parkplatz wurden wir bereits empfangen, einige Teams waren schon da. Estivo war in freudiger Aufregung, so sind wir erstmal eine Runde
auf dem uns zugewiesenen Weg gelaufen. Die Anmeldung war 10 Fußminuten vom Parkplatz entfernt. Estivo und ich sind Neulinge und haben noch nie an einem Workingtest teilgenommen, sodass ich lieber erstmal ohne Hund zur Anmeldung gegangen bin. Das war zwar praktisch, weil ein bisschen von Estivos Aufregung in dieser Zeit verflogen ist, ich musste dann aber auch wieder schnell hin und zurück. Und woran erkennt man so ahnungslose Teilnehmer wie mich noch…sie haben keinen Stuhl dabei…
So gerade in der Zeit wieder zurück beginnt die Sonderleiterin Petra Voigt mit der Ansprache. Ich war in der Gruppe die mit Aufgabe drei starten sollte, innerhalb der Gruppe waren wir das letzte Team. Wir gehen ein Stück durch den Wald und kommen zur Wartezone auf eine Weide, von da aus kann man das Gebiet sehen in dem gearbeitet wird. Die Helfer bereiten sich vor. Meine Freunde Susanne und Achim treffen als Zuschauer mit Estivos Verwandtschaft ein. Ich freue mich, dass sie mir zugucken und mithelfen. Die Helfer machen einen Probewurf…“Brrrt…“ ein Dummy fliegt und Estivo ist on fire. Er guckt besser nicht zu, das war mir zwar klar, aber nun ist es Zeit die nette Gruppe zu verlassen, sonst merkt er sich gleich alles was er sieht. Wir setzen uns ein Stück weiter hinten auf die Wiese. Estivo findet den Ausflug gut, zusammen auf dem Boden sitzen ist immer toll. Ganz zum Schluss sind wir dran. Ich hoffe, dass ich mir die Aufgabe merken kann. Anja Heuer begrüßt uns und erklärt was ich machen soll. Es sind zwei Doppelaufgaben. Das erste ist ein beklatschtes Blind. Hm, mit einem Blind hatte ich nun nicht so gerechnet. Ich soll den Hund schicken und aus dem Laufen den Suchenpfiff geben. Das hatte ich so auch noch nicht gemacht, eigentlich stoppe ich ihn erst. Naja, wir werden sehen. Anschließend fällt hinter einem kleinen Hang eine Markierung, dann Fußarbeit. So weit so gut. Es geht los. Der Helfer klatscht, nach der Freigabe startet Estivo durch, ich pfeife wie angewiesen, Estivo hat das Dummy schnell in der Nase und kehrt damit zurück und gibt es sicher ab. Estivo setzt sich neben mich und wartet. Die Markierung fliegt, wir gehen ein Stück, Estivo geht ein bisschen zu weit vor mir, nach der Freigabe fliegt er los, findet sicher das Dummy. Ich freue mich, dass wir den ersten Teil gut geschafft haben. Leine dran, wir gehen wieder zu unserem Startpunkt. Der erste Teil der 2. Aufgabe ist ein kleines Treiben in einiger Entfernung. Zwei Helfer laufen durch das hohe Gras, vier Dummies werden geworfen, zwei davon soll der Hund bringen. Estivo sucht und findet sicher beide Dummies. Wir drehen uns nach links. Hier erwartet uns Teil zwei, eine Markierung. Auch diese Aufgabe meistert Estivo gut. Anja Heuer freut sich und sagt “Toll, das war die erste Doppelzwanzig.“ Ich freue mich, dass mein Hund gut gearbeitet hat. Meine Freundin Susanne sagt: „Das war doch gut.“ „Ja“ sag ich, sie grinst und sagt: “ Ich hab genau gehört was Anja gesagt hat.“ „Hm“ mach ich. Ich bin einfach nur froh, dass Estivo das alles gut gemacht hat.
Aber wo muss ich denn nun hin, ich war ja die letzte Teilnehmerin. Wir laufen zurück, irgendwo beim Meldeplatz muss Aufgabe eins sein. Niemand ist mehr da, alle warten auf mich. Jörg Behrens sagt: „Alles mit der Ruhe. Erstmal durchatmen, die Helfer müssen auch erst wieder auf die Plätze dann geht’s weiter.“ Nun stehen wir auf einer anderen Weide. Es muss hier mehr geregnet haben als in Bremen. Unser Gras ist weder so grün, noch so hoch denk ich. Jörg erklärt mir die erste Aufgabe. Es ist eine Markierung. Die Litze der Weide ist an einer Stelle offen, da fliegt das Dummy durch, auf den Weg oder an den Rand. Ein Helfer der wirklich weit und gut werfen kann. Ich bin beeindruckt, so weit werfen kann ich nicht. Das Dummy fliegt, Freigabe, Estivo läuft los, durch die offenen Litze und kehrt als er durch ist sofort um. Tja…da hat er sich wohl schnell erinnert, dass man nicht durch die offene Litze in die Pferdeschleuse darf. Also Stop, Estivo sitzt – ich bin in dem Moment nicht sicher ob er rüber geht wenn ich ihn schicke. Im Reflex will ich ein Stück nach vorne gehen, Jörg erinnert mich daran, dass das nicht geht. Ah ja…da hab ich wohl kurz zu viel an „Mach alles wie im Training“ gedacht. Also gut, „rüber“ Estivo überquert mit der Erlaubnis die imaginäre Grenze, nimmt das Dummy und kommt zurück. Dafür kriegen wir 3 Punkte Abzug. Egal, ich bin froh, dass ich Estivo dorthin schicken konnte. Die 2. Aufgabe ist ein Walk Up. Wir gehen am Rand der Weide, die Nachbaraufgabe ist deutlich zu hören, sehen können wir nichts. Der Helfer steht weit rechts von uns. Estivo läuft so neben-vor mir, dass er gut gucken kann, so soll das ja nicht unbedingt sein. Naja, die Markierung fliegt, Estivo nach der Freigabe auch, landet am Punkt und fliegt zurück. „Er ist ein bisschen weit vorne, aber er hätte sonst auch nichts sehen können“ sagt Jörg „Es gab Hunde die waren hinter dem Hundeführer, die haben das Dummy nicht gesehen.“ Ich bin bereit die Vorteile zu sehen, kenne aber auch die Hausaufgaben gut.
Wir warten auf unsere letzte Aufgabe bei Ulrike Drews von Ruckteschell. Es dauert eine ganze Zeit bis wir dran sind. Dann geht es los. Estivo ist mäßig konzentriert, schnüffelt am Boden. Bei der ersten Aufgabe fällt eine Markierung. Danach wird hinter mich ein Dummy gelegt. Der Hund kann sich umdrehen, man kann sich auch mit dem Hund umdrehen, aber es folgt dann Fußarbeit und die Markierung wird gearbeitet und vom neuen Standort aus dann das abgelegte Memory. Estivos Ohr klappt
nach hinten als das Dummy abgestellt wird. Wir gehen los, gerade aus, irgendwo rechts war das Dummy gefallen. Leider kann ich nicht so besonders gut markieren. Mit der Freigabe schicke ich den Hund, Estivo schießt los…und über das Ziel hinaus. „Und tschüss“ sagt Ulrike. Ähm ja. Ich pfeife Estivo zurück. Der guckt mich erstmal ungläubig an. Oh doch, diesmal hab ich recht und nicht du. Ich weise Estivo auf das Dummy ein, dichter ran, Stück nach rechts, gefunden und gebracht. Das Memory im Anschluss meistert er problemlos. Nun kommt Aufgabe zwei – zwei Einzelmarkierungen. Estivo war eben zu weit und ist nun erstmal etwas zu kurz. Bevor er sich da einsucht pfeife ich „Stop“ und „voran“, Estivo findet und bringt. Inzwischen ist sein Tempo nicht mehr ganz so hoch. Nun noch die zweite Markierung. Diesmal klappt alles gut. So kann dann eben auch das was Estivo am besten kann, mal nicht am besten klappen. Ich gehe zurück, gut, dass ich nicht so ehrgeizig bin, sonst würde ich mich wohl ärgern. So bin ich einfach froh, dass mein Hund gut gearbeitet hat. Es war ein schöner Tag, wir haben viele nette Menschen und Hunde getroffen. Dann warten wir auf die Siegerehrung. Glücklicherweise haben meine Freunde einen dritten Stuhl dabei, so kann ich auch sitzen. Die Sonderleiterin Petra Voigt ruft zur Siegerehrung und beginnt mit der Drittplatzierten, es ist Brigitte Haiduk mit Kessy. Den zweiten Platz belegt Rebecca Thomé mit Windworkers Fennel.
Estivo ist unter meinen Stuhl gerobbt. Er findet klatschende Menschen super, Freude und Chaosverbreitung liegen dicht beieinander wenn sich der sich freuende Hund unter einem Campingstuhl befindet. Ich hänge selbst halb unter dem Stuhl und versuche das Chaos zu verhindern, bevor gleich alle mich anstarren, weil ich mit dem Stuhl umfalle, anstatt auf den Erstplatzierten zu achten. Ich schiebe Estivo möglichst leise unter dem Stuhl raus, ein halbes Ohr hört zu damit ich den Klatscheinsatz
nicht verpasse. Das halbe Ohr hört Petra sagen, „Sara, entschuldige dass ich Deinen Nachnamen nicht aussprechen kann.“
„ Macht nichts“ ist der erste, völlig automatische Gedanke, denn die meisten Menschen können meinen Nachnamen nicht aussprechen. Der nächste Gedanke schießt hinterher „Wieso sollte Petra das überhaupt tun?“ Erst dann realisiere ich, dass sie mich aufruft. Ich bin völlig verblüfft. Inzwischen hab ich Estivo unter dem Stuhl herausgefischt und gehe mit ihm zu Petra. Estivo hält stolz sein rotes 1. Platz Dummy. Ich freue mich sehr über die Leistung meines Hundes, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Außerdem gab es noch einen Helfers Choice. Diesen wunderbaren Preis erhielt Sabrina Hasselberg mit Chipmunk`s Hardie.
Ich möchte Euch allen ganz herzlich gratulieren! Und mich bei den Organisatoren, Helfern und unseren Richtern für den tollen Tag bedanken. Es war eine sehr nette Gemeinschaft, ein gut organisierter Tag mit einer tollen Atmosphäre, was mir als Neuling das Kennenlernen der Workingtestwelt angenehm gemacht hat.
Sara Cinquoncie & Aldagessems Estivo
Bericht der Siegerin in F, Angelika Quellhorst mit Cathy
Am 10. August fand der 5. Trainings WT der BZG Göttingen in Groß Döhren statt. Ein riesengroßes Dankeschön an Petra Voigt! Sie hat die Organisation und Sonderleitung übernommen und somit dafür gesorgt, dass der TWT auch in diesem Jahr wieder stattfindet.
Nachdem Klasse A am Vormittag an der Reihe war, begannen die Fortgeschrittenen nach der Mittagspause.
In Klasse F starteten 17 Teams in 3 Gruppen. Einige Starter kenne ich schon seit langer Zeit, es war schön, sie wieder zu sehen. Wir hatten sehr viel Spaß.
Die Richter Anja Heuer, Jörg Behrens und Ulrike Drews von Ruckteschell nutzten das Gelände mit dem teilweise hohen Bewuchs und den verschiedenen Zäunen, für anspruchsvolle, der Klasse entsprechende, Aufgaben. Im Anschluss gaben sie gerne Ratschläge, wie und was wir besser oder anders machen können. Dankeschön!
Ohne lange Wartezeiten hatten wir alle Prüfungen geschafft! Mit Cathy´s Arbeit bin ich sehr zufrieden. Sie hat gut markiert, brav zugehört und ließ sich einweisen. Die entspannte Atmosphäre des Trainings WTs tat uns beiden sehr gut.
Nach der Punkteauswertung kam es zum Stechen. Wir verfolgten gespannt die Arbeit der beiden Labradore. Cathy und ich saßen danach gemütlich am Rand und die Siegerehrung begann. Als dann nach Platz 3 und 2 unsere Namen aufgerufen wurden, bekam ich weiche Knie.
Wow, wir haben den 5. Göttinger Trainings WT in Kl. F gewonnen! Ich platze vor Stolz.
Überglücklich machten wir uns auf den Heimweg.
Nun möchte ich mich herzlich bei den Richtern für die Fairness und die guten Tipps bedanken. Besonderen Dank auch an Petra Voigt für die Sonderleitung und alle fleißigen Helfer, die so tatkräftig zu diesem gelungenen Tag beigetragen haben.
Angelika Quellhorst mit Philgill´s Tear (Cathy)