Ein Bericht aus Sicht der Sonderleitung
Der Gedanke, einen Wesenstest in unserer BZG anzubieten, entstand, nachdem ich selbst lange vergeblich versucht hatte, einen Startplatz bei einem Wesenstest zu bekommen, um für meine Hündin die Zuchtzulassung beantragen zu können.
Corona und die Umstellung auf die neue Prüfungsordnung des Wesenstests machten es leider schwer, einen Termin bei einem Wesensrichter zu bekommen. Glücklicherweise konnte uns Eyleen Besser dann im Januar einen Termin für den 19. März anbieten. Freudig stimmte ich dem Terminvorschlag zu, ohne meine bereits zugesagte Helfermeldung beim German Cup im Auge zu haben. Schweren Herzens musste ich meine Helferzusage dann leider zurückziehen.
Als Neuling in Sachen „Sonderleitung Wesenstest“ war die Organisation durchaus eine kleine Herausforderung für mich – vielleicht auch bedingt durch den mir selbst auferlegten Perfektionismus bei den Vorgaben der Geländewahl und der neuen PO alles richtig machen zu wollen. Die Infos für die Sonderleiter erhielt ich leider erst am Abend vor dem WT, aber zumindest konnte ich da noch kontrollieren, ob ich alles Wichtige erledigt hatte.
Der Wesenstest begann am Samstagmorgen mit der Anordnung der vorgegebenen Reihenfolge der Reize im Parkour. Dieser Bestand aus: 1. Kunstrasen-Hupe-Regenschirm, 2. PVC-Belag- Fahrradklingel-Hüpfetier und 3. Plane-Plastikrassel-Regenmantel. Nach Anmeldung aller Starter begrüßten wir gemeinsam die Gruppe und Eyleen informierte alle Starter und Helfer über den Ablauf und beantwortete alle noch offenen Fragen.
Dann startete Hund Nummer eins mit der Befragung und Kontaktaufnahme und anschließender Identifizierung mittels Chipkontrolle. Darauf erfolgte das Verhalten beim Spaziergang mit dem Hundeführer auf der Fläche des Sportplatzes und die Beurteilung der Aktivität des Hundes. Im Anschluss daran wurde das Verhalten des Hundes in der Menschengruppe beurteilt. Hier wurden Sozialverhalten, Beschwichtigungs- und Aggressionsverhalten beurteilt, genauso wie beim anschließenden Verhalten bei der Kontaktaufnahme durch Fremdpersonen durch die Berührung einer jeweils für den Hund fremden weiblichen und männlichen Person.
Spielerisch ging es dann unangeleint weiter zum Spiel mit dem Hundeführer, zuerst ohne Gegenstand, um Spielverhalten, Beschwichtigungsverhalten und Aggressionsverhalten und dann mit Gegenstand, um Spiel,-Beute und Aggressionsverhalten zu beurteilen. Beim Werfen eines mitgebrachten Gegenstandes wurde das Beuteverhalten, Tragen und Zutragen sowie das Suchverhalten mit mindestens drei Würfen in ein Gebiet mit wenig Deckung und drei weiteren Würfen in ein Gebiet mit hoher Deckung beurteilt. Dazu konnten wir einen kleinen Hang mit Bewuchs nutzen, der parallel zum Sportplatz die optimale Fläche bot. Der nun folgende Parkour mit je drei haptischen, optischen und akustischen Reizen beurteilte die Schreckhaftigkeit, das Beschwichtigungsverhalten, die Neugierde und die Aktivität des Hundes.
Nach dem Parkour waren Hund und Hundeführer am anderen Ende des Sportplatzes angekommen und der nicht sichtbare Schütze gab aus 100 m, 50 m und 20 m Entfernung jeweils im Abstand von gut 20 Sekunden einen Schuss ab. Die Auswertung, Übertragung und die Beurteilung erfolgte jeweils unmittelbar nach jedem Starter.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlichen bei allen Startern, die als HelferInnen fungierten bedanken und ganz besonders bei Manuela Thöne und Rebecca Höhl sowie unserer ersten Vorsitzenden, Daniela Klose-Borgaes, die sich ohne zu starten als Helferinnen zur Verfügung gestellt haben!
Vielen lieben Dank auch an alle BäckerInnen für eure Kuchenspenden und dem Sportverein Güntersen 1928 e.V. für die Bereitstellung des Sportplatzes incl. des Vereinshauses. Außerdem bedanke ich mich bei allen, die etwas in den Spendentopf geworfen haben, der die Bewirtung aller Teilnehmer, der Richterin und der Vereinshausnutzung zugutekam. Es war ein sehr gelungener, toller Tag mit netten Menschen und Hunden und besonders schön fand ich als Sonderleiterin, dass alle StarterInnen den Wesenstest bestanden haben! Herzlichen Dank an Eyleen, dass du bei uns gerichtet und dich im Vorfeld meiner Fragenflut gestellt hast.
Petra Voigt